Manuel Mueller

Dies ist eine häufig gestellte Frage in der agilen Transformation. Was tun den die Scrum Master wenn sie nicht gerade kein Scrum Meeting vorbereiten? Der könnte doch auch noch produktiv im Team mitarbeiten oder sich wie schon im Blog erwähnt, um die unbequemen Themen kümmern. Vor der agilen Transformation, in der Welt des Command and Control, hatte ein Teamleiter nicht mehr als zwischen 3-10 Leute unter sich und kümmerte sich meist mehr schlecht als recht um das Team. Meiner Meinung nach greifen die Verantwortungen eines Scrum Master sehr viel weiter. Er soll das Team wirklich entwickeln. Ständige positive Einstellung zur Sache, damit die Leute die Motivation spüren und ihr folgen können. Vorbild sein und voranschreiten.  Ausserdem gehört es zur Aufgabe des Scrum Masters die agile Transformation in die Unternehmung zu tragen, die Leute von der Sache zu überzeugen, Veränderungen anzustossen. Das ist ein sehr hoher Anspruch. Wie ein Scrum Master wirken kann, ist auch abhäng...

Der Scrum Master wird als servant leader beschrieben. Was man darunter versteht schreibt Shreedhar Koganti sehr schön in seinem Blog  auf der Scrum Alliance Member Ship Seite. Häufig wird der SM auch als Beschützer des Teams tituliert. Beide Bezeichnungen können dazu verleiten zu sagen, der SM sollte das Team auch vor unschönen Aufgaben schützen. Wenn es darum geht den Betrieb aufrecht zu erhalten eingehende Tickets zu analysieren, unbequeme Meetings zu besuchen, das Team zu vertreten oder Bugs analysieren wird häufig der SM vorgeschoben, weil er ja das Team beschützen muss. Wenn man diese Arbeiten kommentarlos erledigt hilft man dem Team nicht wirklich weiter. Die Verantwortung für alle aufgezählten Arbeiten liegt nämlich beim Team. Sehr gerne schiebt man den SM vor, weil er vielleicht schon die Beziehungen hat, sich auskennt oder sonst eine Affinität für solche Dinge hat. Manchmal kommt man sich vor wie ein Staubsauger, der hinter dem Team noch den aufgewirbelten Staub berein...

Ich bin nun seit zwei Jahren Scrum Master. Zuvor wurde ich als Teamleiter eines 13 köpfigen Java EE Teams eingestellt. Bei der Einstellung wurde mein Führungsverhalten geprüft, Führungsgrundsätze abgegeben, Führungskurse angeboten und besucht. Für diese Anstellung habe ich mich bewusst entschieden in eine Führungsrolle einzusteigen. Aus meiner Sicht ist das eine mentale Transformation die man als Angestellter vollzieht. Man wechselt sozusagen die Seite, wird zum Kader Mitglied und somit der Firma verpflichtet ihre Interesse gegenüber der Basis zu vertreten. Deine Handlungsweisen ändern sich und man wird auch im Team anders wahrgenommen. Glücklicherweise wurde in meiner Firma nach einem halben Jahr Teamleiter Rolle die ganze IT auf Scrum umgebaut. Ein mutiger Entscheid mit weitreichenden Folgen. Zwei Führungsebenden wurden gestrichen, ab sofort gab es keine Gruppenleiter und Teamleiter mehr. Nicht zur Freude aller, insbesondere derer die in ihrer Rolle schon länger waren oder ein Kad...